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Predige dem Staatspräsidenten! Eine Begegnung mit Ezer Weizmann

Die Weisheit Gottes ist unfassbar. Zum einen hat ER die von vielen verachtete Predigt von dem gekreuzigten Messias in den Mittelpunkt seiner Botschaft gestellt (1. Kor. 1,21-27). Zum anderen sind es oft gerade die von der Welt Verachteten, die diese Weisheit Gottes erkennen. Es ist ermutigend zu sehen, wie Gott einfache Messiasgläubige gebraucht, um die Botschaft der Erlösung selbst zu den höchsten Würdenträgern unserer Gesellschaft zu bringen. Najeeb Atteih und seine Begegnung mit dem damaligen Staatspräsidenten Israels, Ezer Weizmann, ist ein Beispiel der Führung Gottes in unserer Zeit.

 

Der Verachtete

Najeeb Atteihs Leben war gezeichnet vom jahrelangen exzessiven Drogenkonsum. 1964 in Haifa in eine christlich-maronitische Familie hineingeboren, war seine Jugend geprägt von Drogen und der Mithilfe im Geschäft seiner Eltern, einem Schnellimbiss. Schuld und Sünde quälten ihn, bis er mit 29 Jahren seine persönliche Lebenswende erlebte. Durch das Zeugnis eines Bekannten hörte er die Botschaft Jesu. Als er die Gnade der persönlichen Vergebung erfasste, veränderte sich sein Leben radikal.

Von nun an machte Najeeb es sich zur Aufgabe, allen Menschen das Evangelium zu predigen, besonders denen am Rande der Gesellschaft. Bis heute sucht er gezielt gerade sie auf, um ihnen die Gute Nachricht zu bringen und ihnen zu helfen. Eines Tages besuchte er im Krankenhaus einen Drogenabhängigen, der bereits durch Aids und Krebs gezeichnet war und dem Sterben entgegenging.

Nachdem er dem Schwerkranken Trost aus dem Evangelium zugesprochen hatte, stimmte er ein Loblied an. Während er noch sang, betrat plötzlich jemand das Zimmer und hörte zu. Najeeb blickte auf und war vollkommen überrascht, als ihm bewusst wurde, wen er da vor sich hatte: Ezer Weizmann, den damaligen Staatspräsidenten Israels. Im selben Augenblick hörte er in seinem Innern, wie der Herr zu ihm sagte: „Predige ihm.“ So bezeugte Najeeb dem Präsidenten von ganzem Herzen die Botschaft der Liebe Gottes in seinem Messias: „Jesus ist der König Israels. Bei ihm können Sie Rettung erfahren. Er kann dem Land Frieden bringen.“

 

Der Beachtete

Najeeb wusste, dass er es hier mit einem besonderen Mann zu tun hatte. Als Politiker der zweiten Generation bestimmte Ezer Weizmann die Geschicke des Landes in besonderem Maße. Der am 15. Juni 1924 in Tel Aviv geborene Neffe des ersten Staatspräsidenten, Chaim Weizmann, hatte als Offizier der Luftwaffe besonderen Anteil am israelischen Sieg im Sechstagekrieg von 1967. Der ehemalige Jagdflieger trat mit dem Rang eines Generalmajors in die Politik ein. Nach verschiedenen Aufgaben war er von 1977 bis 1980 Verteidigungsminister. Als „Motor der Friedensverhandlungen“ trug er im Hintergrund wesentlich zum Friedensabkommen zwischen Israel und Ägypten 1979 bei. Mit der Zeit wurde er immer mehr zu einem Kriegsgegner, der intensiv das Gespräch mit der PLO und mit Syrien suchte.

Am 13. Mai 1993 trat er sein Amt als siebter israelischer Staatspräsident an. Niemand konnte ahnen, dass er auch der erste israelische Staatspräsident werden sollte, der den deutschen Bundestag besuchte (16. Januar 1996), wo er eine viel beachtete Rede hielt. Unter anderem sagte er: „Unstet und flüchtig bin ich. Mit dem Rucksack der Erinnerungen auf meinen Schultern und dem Stab meiner Hoffnung in den Händen trete ich auf die große Kreuzung der Zeitläufe am Ende des 20. Jahrhunderts. Wohl weiß ich, woher ich komme, und voller Hoffnung und Besorgnis möchte ich wissen, wohin ich gehe.“

 

Das Wunder

Und dieser Mann stand nun vor ihm. Najeeb erzählte ihm von seiner Arbeit unter Drogenabhängigen und vor allem, was ihn dazu bewogen hatte. Während immer mehr Menschen ins Krankenzimmer kamen, erzählte er weiter von der guten Nachricht der Liebe Gottes. Und plötzlich trat der Präsident auf ihn zu und schloss ihn in die Arme. Der, der in der Welt als töricht dastand, wurde von dem, der in der Welt geachtet wurde, umarmt. Weizmann ermutigte den „Missionar der Liebe Gottes“ und ehemaligen Drogenabhängigen mit den Worten: „Ich segne Sie, machen Sie diese Arbeit für den Herrn weiter.“

Am 26. April 2005 starb Ezer Weizmann. Ob er Jesus als seinen persönlichen Messias erkannte, wissen wir nicht. Aber Najeeb Atteih hält sich an die Worte des ehemaligen Staatspräsidenten: „Machen Sie weiter!“

Najeeb Atteih lebt heute mit seiner Frau Elizabeth und den beiden Kindern in Haifa, wo er die Immanuel-Gemeinde aufbaut und einen erst vor kurzem eröffneten Bibelladen führt.