Gebetsnacht am 6. Oktober 2025

Mut zum Trost

Impuls zur GROSSEN NATIONALEN GEBETSNACHT GEGEN ANTISEMITISMUS

Am 6.10.2025 luden verschiedene christliche Organisationen und Israelwerke in Deutschland (u. a. ERF, Christen an der Seite Israels, IDEA und amzi) zu einer virtuellen Gebetsnacht mit verschiedenen Inputs und Gebetseinheiten ein. Auch Jurek Schulz war mit einem Impuls dabei, den wir hier wiedergeben möchten. 

Gefährliche Allianzen

In den letzten 2 Jahren haben sich neue und bis dahin undenkbare Zusammenschlüsse gebildet, die die Existenz von Juden in Deutschland und weltweit stärker als jemals seit der Shoa gefährden. Diese unwahrscheinlichen Bündnisse erinnern an Lukas 23,12 (GNB): „Herodes und Pilatus hatten sich früher gehasst, aber an diesem Tag wurden sie Freunde.“ Jene Freundschaft führte zur Kreuzigung Jesu. Die gegenwärtigen Allianzen der unterschiedlichsten religiösen, politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Kräfte eint einzig und allein ein israelbezogener Judenhass. Dieser stellt nicht nur eine tägliche reale Bedrohung jüdischen Lebens in Deutschland und weltweit dar, sondern auch eine Gefährdung unserer freiheitlichen Demokratie. Denn je mehr dem Antisemitismus Raum gegeben wird, desto mehr sind nicht nur Juden bedroht, sondern auch Israelfreunde und jeder Demokrat, der dagegen aufsteht.

Neue Dimension

Judenhass, ob offen oder latent, gab es leider schon immer in Deutschland und weltweit. Doch seit dem 7. Oktober 2023, dem grauenvollsten Massaker an Juden und Freunden der Juden seit dem Holocaust, hat der Antisemitismus eine neue Dimension angenommen. Sowohl in Deutschland als auch weltweit offenbart sich ein ohrenbetäubendes Getöse enthemmten Judenhasses. In der realen als auch in der medialen Welt hat sich eine Täter-Opfer-Umkehr zu Lasten Israels entwickelt, die vom tatsächlichen Aggressor ablenkt. Der israelbezogene Judenhass hat damit eine neue Stufe der Bedrohung und Gefährdung aller Juden erlangt. Sie darf das Ziel der Entrechtung und Vernichtung jüdischen Lebens nicht erreichen.  

 

„Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott.“ (Jes. 40,1)

Juden in Deutschland werden immer einsamer und isolierter. Viele ziehen sich aus der Öffentlichkeit in die Anonymität und Unsichtbarkeit zurück. Und das aus gutem Grund, denn ihr Leben ist zunehmend real gefährdet. Ihre Zukunft in Deutschland wird immer ungewisser. Und doch gibt es eine Mehrheit aufrechter Menschen in unserer Gesellschaft, die das nicht will. Sie wird durch die schreiende, mit Hass agierende Minderheit übertönt. Daher beten wir, dass noch viele Demokraten und Christen den Mut finden, ihr Schweigen zu brechen. Aus der eigenen Anonymität und  Unsichtbarkeit aufstehen und sich klar öffentlich positionieren. Ein solcher Mut tröstet Gottes Volk. Daher beten wir um ein vermehrtes solidarisches Miteinander in dem Wissen, wir gehören zusammen und haben Verantwortung füreinander.