Torah: 3. Mose 21:1–24:23; Haftara: Hesekiel 44:15–31; Brit Chadascha: Matthäus 5:38–42; Galater 3:26–29
(Angaben nach „Die Tora nach der Übersetzung von Moses Mendelssohn“ und David Stern)
[Autor: Alfred Balzer]
Der letzte Abschnitt hieß Kidoschim [pl.] („Heiligkeit“). Kadosch und Wurzeln Kiddusch („Heiligung“), Keduscha („Heiligkeit“, „Heiligung“) zeigen Besonderheiten auf. Formulierungen weisen allgemein auf G’tt und auch Götter sowie Engel hin. In der Torah geht es aber immer um den Schöpfer, dem G’tt Israels und der reinen Beziehung zu ihm. Dazu gibt G‘tt Hilfen, seine Weisungen und unterscheidet zwischen Menschen mit bestimmten Aufgaben.
Der heutige Abschnitt heißt Emor („sage…“, „rede zu…“). Wie es gemeint ist, wird uns gleich beim Lesen auffallen. {Erst nach dem Lesen des Bibeltextes weiterlesen!}
Er besteht im Wesentlichen aus 7 Teilen:
- Rede zu den Priestern (21:1–9)
Weisungen | Anmerkungen / Grund |
Trauerfall keine Verunreinigung an einer Leiche außer Blutsfreund, Mutter, Vater, Sohn, Tochter, Bruder, Schwester (Jungfrau) | Schwächung des Ansehens |
Keine kahle Platte scheren, auch nicht Ecken des Bartes stutzen, keine Einschnitte am Leib | Sie sollen G’tt heilig sein und den Namen nicht entweihen; Sie bringen die Feueropfer des Ewigen; |
Keine Hure, entweihte Person, vom Mann verstoßene Frau heiraten | Er soll die Opferspeise darbringen |
Tochter eines Priesters als Hure soll verbrannt werden | Heiligkeit G‘ttes |
- Rede zum Hohepriester (21:10)
Zusätzliche Weisungen | Anmerkungen / Grund |
Bei Trauerfall Haupthaar nicht wild wachsen lassen; nicht Kleider zerreißen; zu keiner Leiche gehen | Das Allerheiligste darf nicht verunreinigt werden |
Keine kahle Platte scheren, auch nicht Ecken des Bartes stutzen, keine Einschnitte am Leib | Sie sollen G’tt heilig sein und den Namen nicht entweihen; Sie bringen die Feueropfer des Ewigen; |
Heirat nur mit einer Jungfrau aus seiner Nation | Die Krone, das Salböl G’ttes, ist auf seinem Haupt |
- Untauglichkeit bei Priestern (21:16)
Ein Mann, Nachkomme Aharons, mit Leibesfehlern soll nicht Opferspeisen darbringen.
Leibesfehler | Anmerkungen / Grund |
blind oder lahm, | Entweihung
Priester sollen wenig Makel haben.
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eingedrücktes Nasenbein oder ein zu langes Glied, | |
Fuß oder Hand gebrochen, buckelig oder Zwerg, | |
weiß/schwarz im Auge vermischt, | |
trockene oder feuchte Krätze oder zerdrückter Hoden |
- Heilige Anteile der Priester, Heiligtümer der Kinder Israels (22:1–16)
Weisungen und Konsequenzen | Anmerkungen |
Essen von Heiligtümern der Kinder Israels im unreinen Zustand führt zur Ausrottung | Entweihung des heiligen Namens |
Bei Aussatz oder Samenfluss nichts essen bis man rein ist. | |
Bei Unreinigkeit durch Berührung einer Leiche, eines Kriechtiers oder unreinen Menschen bis zum nächsten Tag warten und Baden vor dem Essen. | |
Gefallenes oder Zerrissenes nicht essen, denn man wird dadurch unrein. | …damit nicht Schuld aufgeladen wird und man daran stirbt. |
Kein gewöhnlicher Mensch soll etwas Heiliges essen. | Hausdiener eines Priesters und Lohndiener gehören dazu. Sklaven dürfen essen. |
Eine Tochter eines Priesters darf nicht mehr von den heiligen Gaben essen, wenn sie einen gewöhnlichen Mann heiratet. | … wobei sie als Witwe oder ohne Kinder geschieden wieder ins Haus zurückkehren und dann auch von den heiligen Haben wieder essen kann. |
- Tauglichkeit der Opfer (22:17–33)
Ein Opfer soll männlich ohne Leibesfehler vom Rind, Schaf, Ziege für ein Gelübde oder freiwilliges Geschenk sein. Das gilt für das Haus Israel und auch Fremde in Israel.
Leibesfehler | Anmerkungen |
Blindheit, gebrechlich, verstümmelt, | Siehe Vorgaben für Priester |
Warzen, trockene oder feuchte Krätze, | |
Ochse oder Lamm mit Glied zu lang oder zu kurz, | … nur für freiwilliges Geschenk. |
Hoden zerdrückt, abgeschnitten oder verschnitten | … soll nicht dargebracht werden. |
- Biblische Feste (23:1–44)
Schabbat (23:1) | der 7. Tag der Schöpfung an dem Gott ruhte wird für den Menschen ebenfalls als Ruhetag gegeben | |||||
Pessach (23:4) | Fest der ungesäuerten Brote, Erstlingsfrüchte (Gerstenernte; Anteil für G’tt) | |||||
Omerzeit | Die Zählung (7*7+1) der Tage nach Pessach bis Schawuot | |||||
Schawuot | Wochenfest (Weizenernte; Anteil für die Armen) | |||||
Rosch ha-Schana | Schofarblasen | |||||
Jom ha-Kippurim | Versöhnungstag | |||||
Sukkot | Hüttenfest | |||||
Schemini Azeret | heilig | |||||
Weitere Bibelstellen | die sich auf die Feste beziehen
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- Licht (24:1–9) und G’tteslästerung (24:10 ff)
Es soll immer reines Öl von zerstoßenen Oliven für den Leuchter verfügbar sein, damit ständig Licht vorhanden ist. Der Leuchter soll vom Abend bis zum Morgen vor dem G’tt brennen.
Der Sohn von Schelomit lästerte G’tt. G’tt weist die Bestrafung zum Tode an. Der Name der Frau Schelomit, Tochter Diwris, wurde genannt, weil sie die einzige Frau im Lager eine zweifelhafte Beziehung einging. Sie war ein Klatschweib, so schreiben es die jüdischen Ausleger.
Gedanken und Fragen:
Was fällt beim Lesen des Textes auf?
Die Priester haben vielfältige Aufgaben zwischen Volk und G’tt zu erbringen und haben damit eine besondere Verantwortung. Dazu gehörte alle biblische Feste durchzuführen.
Die Heiligkeit G’ttes steht dabei im Vordergrund und sein Name soll durch das Volk geheiligt werden. Zwischen heilig und unheilig, zwischen rein und unrein wird unterschieden.
Welche vollkommenen Priester kennen wir aus der Bibel? [Jeschua, er war Gabe, Priester und Opfer in einer Person]
Welchen Plan hat G’tt mit dem kleinen auserwählten Volk gehabt? [Könige und Priester]
Welchen Plan hat G’tt mit uns? [Priester? G’tt wohlangenehm durch Jeschua]
Wie können wir das Leben und umsetzen?
Quellen:
Die Tora nach der Übersetzung von Moses Mendelssohn; Lexikon zur Bibel (Rienecker, Maier, Schick, Wendel); Die Tora (Gütersloher Verlagshaus); Tanach Lehrbuch der jüdischen Bibel (Uni Heidelberg); Wuppertaler Studienbibel; Mit Mose durchs Jahr (Rainer Schmidt); Auge um Auge, Zahn um Zahn von Susanne Schmid-Grether u. a., z. B. Internet