Behar:
Torah: 3. Mose 25:1–26:2; Haftara: Jeremia 32:6–27; Brit Chadascha:
(Angaben nach „Die Tora nach der Übersetzung von Moses Mendelssohn“ und David Stern)
Bechukotaj:
Torah: 3. Mose 26:3–27:2; Haftara: Jeremia 16:19–17:14; Brit Chadascha:
(Angaben nach „Die Tora nach der Übersetzung von Moses Mendelssohn“ und David Stern)
[Autor: Jurek Schulz]
Diese Woche umfasst Behar und Bechukotaj und wird folgend behandelt.
Behar – Auf dem Berge
Grundsätzlich: Jeder siebte Tag war ein feierlicher Schabbat, ein Ruhetag von der Arbeit zur Gottesbesinnung: 2.Mo. 20,8-11; 31,12-17; 3. Mo. 23,3-5; 5. Mo. 5,12-15;
Jedes 7. Jahr war ein Schabbatjahr, wo das Land brach liegen blieb, „um zur Ruhe“ zu kommen.
Die ausführlichen Bestimmungen für das Schabbatjahr werden in 3. Mose 25,1-7 beschrieben. Ein besonderer Höhepunkt in diesem 7. Jahr war das besondere „Versorgungsrecht“ der Armen, damit diese auch von der „Plage der Armut“ befreit wurden: 2.Mo. 23, 10-11;
In 5.Mo, 15,1-2 sehen wir, dass auch bei dem „Jowel-Jahr“ die Schulden des „Bruders“ erlassen werden sollen.
Im 50. Jahr, das auf 7. Schabbatjahre folgte, sollte alles Land, das aufgrund von Verschuldungen entäußert wurde wieder zu seinem Besitzer zurückgeführt werden.
Ebenso sollte Jeder, der aufgrund von Schulden seine Freiheit verlor und in die Sklaverei geführt wurde, wieder in die Freiheit entlassen werden, 3. Mo. 25,8-55; 27,17-24; Hes. 46,17; Seine Gefangenschaft hat damit ein grundsätzliches Ende.
3.Mo. 25,13; Gott schützte die Familiendynastien und ihr Land auf Dauer.
Sie waren eigentlich nur Pächter des Landes und somit Nutznießer der Frucht des Landes, denn das Land gehörte Gott.
Sowohl der Bauer als auch das Land durfte nicht ausgebeutet werden, 3. Mo. 25,23; „das Land ist mein“, es stellt eine Basis für das Leben mit Gott in seiner „Bundesverfassung“ dar.
In 3. Mo. 25, 24 wird interessanter weise vom Rückkaufrecht gesprochen, das jedoch auch „Erlösung“ des Landes bedeutet in dem es dem Besitzer wieder zurückgegeben wird.
Die Haftara in Jeremia 32,6-27 nimmt Bezug zum Gebot. Jeremia soll den Acker von Hanamel in seiner Heimatstadt Anatot kaufen weil er den Rechtsanspruch zur „Loslösung“ hatte.
Messianische Ergänzung aus Lukas 4,16-21; Römer 6,1-23
Es ist wesentlich dass der Messias Bezug nimmt zum „Jovel-Jahr“ in Lk. 4,19, (Gefangene sollen frei werden) Durch Jeshua ist eine grundsätzliche Gnadenzeit angebrochen. Wir dürfen befreit von der „Sklaverei“ werden um für Gott zu leben wie es Israel tat.
Ein Hinweis noch: Das „Joveljahr“ wurde exakt im 49. Jahr dem „Yom Kippur“ (10. Tag des 7. Monats), also dem Versöhnungstag ausgerufen, 3. Mo. 25, 9-10;
Gott setzte diese Ordnung ein um regelmäßig das Land „Eretz Israel“ mit dem Volk „Am Israel“, auf der Basis der Versöhnung wieder zu einer Einheit zu bringen.
Dadurch zeichnet ER sich als der Treue und Barmherzige gegenüber seinen Bundesschlüssen aus.
Bechukotaj – In meinen Satzungen
Die Überschrift über Kap. 26 kann auch lauten: Wenn ihr meine Strafen als bloße Zufälle betrachtet, dann werde ich euch als bloße Nebensache behandeln. (Plaut, die Tora)
In Kap. 26, geht es wie auch in 5. Mose 27-28 um Segen und Fluch für Israel. Ein kurzer Hinweis ist schon in 2. Mose 23,2ff. vorhanden.
Es erfährt Segen wenn es das erste Gebot hält und erfährt Fluch im Sinne einer Bestrafung wenn es anderen Göttern folgt.
Das Bundesversprechen wird dennoch nicht aufgehoben, im Gegenteil, es wird verstärkt: Beachte die Reihenfolge in Vers 42, woran ist zu erkennen, das der Bundesschluss verstärkt wurde?
Wichtig ist die Einleitung in diesen Abschnitt V. 1-2, keine Schnitzbilder, Standbilder, Steine mit Bilderwerken, die als „Götzen“ verehrt werden. So auch V. 30:
Götzenhöhen, d.h. Heiligtümer die in der Höhe sind. Sonnenbilder, (auch als Räucherständer übersetzt, d.h. kleine Altäre für Opferweihrauch). Hier werden die Götzen auch als „Kotgötzen“ bezeichnet. Da wird der Ekel deutlich den Gott hat.
Bei der Erfüllung des 1.Gebots verheißt ER Israel Regen, Ernte, Frieden, Überfluss,
Wie ist der Vers 11 zu verstehen?
Muss es in Verbindung mit V. 44-45 gelesen werden?
Bei Missachtung des 1. Gebotes wir das Resultat in 14-45 beschrieben, beachte die Steigerung der Not. Dass was als Fluch bezeichnet wird, kann auch im umkehrten Sinn verstanden werden, d.h. der Herr ist unser Schutz, ist der Schutz weg, kann sich das Böse in der Welt voll entfalten. D.h. der Herr überlässt Israel dem Bösen. So kann 26,16 verstanden werden:
Wir sehen tatsächlich, dass, wenn gottesfürchtige Könige das Volk regierten, Israel es gut ging. Wenn sie anderen Götter folgten, schickte Gott die angekündigten Gerichte V. 23-31. Gottes Strafe ging so weit, dass Israel zweimal aus dem Land vertrieben wurde und gegenwärtig wieder zurückgebracht wird in das Land der Väter. V. 31-33.36-38. Das zeigt, dass trotz Israels Untreue Gott sein Volk liebt und es nicht verworfen hat. (V. 44-45).
Eine grundsätzliche Frage bleibt im Raum: Das Problem des Glaubens an Lohn und Strafe als „kausalen“ Zusammenhang. Waren die Völkermorde „gerechte“ Strafen für die Opfer? Ist ein Gottesgläubiger der krank wird „ein Bestrafter“?
Grundsätzlich: Das Problem des Leids ist jenseits des menschlichen Verstehens. Das Buch Hiob macht am Ende deutlich das ER selbst das Leid sieht und Hiob gerecht spricht. Ist in letzter Konsequenz das Leiden Jeschua zu verstehen? Gott am Kreuz, wer kann es in seiner Tiefe erfassen?
Gibt es Unterschiede in der Bewertung des individuellen und des kollektiven Leidens oder des Segens, z.B. (Spr.14, 34)?
Kap. 27 geht es um die Weihegabe von Vieh und Grundstücken, hier ist die Regelung der Abgabe des Zehnten als Zeugnis der Hingabe an Gottes Werk wichtig.