Toldot

Torah: 1. Mose 25:19–28:9; Haftara: Maleachi 1:1–2:7; Brit Chadascha: Matthäus 21:28–46; Römer 9:1–13; Matthäus 21–25
(Angaben nach „Die Tora nach der Übersetzung von Moses Mendelssohn“ und David Stern)
[Autor: Jurek Schulz]

Toldot – Geschlechterfolge

Die Frauen und Nachkommen Abrahams:

Inhalt unseres Abschnitts

Die Brüder Esau und Jakob.
Der Kampf um das Erstgeburtsrecht.
Isaak und Rebbeka ist in Gerar.
Der Streit der Hirten um Wasser.
Isaak und Abimelechs Schwur zum Frieden.
Die Frauen Esaus.
Jakobs schlaue List und der Segen.
Jakobs Abschied und Flucht.
Die Heirat Esaus mit seiner Nichte Mahalat, eine Enkelin von Abraham.

 

Hintergrundinformationen

1. Mose 25:21: Die Unfruchtbarkeit von Rebekka betrug 20 Jahre, bis sie Kinder zur Welt brachte (25,26).

V. 22: die syrische Peschitta übersetzt: Warum lebe ich überhaupt? Damit wird die Todesangst ausgedrückt, die Rebekka bei der Niederkunft ihrer Zwillinge hatte, „Sie ging den Ewigen zu befragen“.
Raschi und andere Rabbiner im Midrasch Bereschit Rabba erklären, sie ging in ein Lehrhaus (Jeschiwa), um ihre Fragen vor G’tt stellen zu können. Es kann sich auch um eine Art Gebetsstätte handeln, zu der sie hinging.

V. 25: Esau von „se-ar“ für Haare, später Edom von „adom“ für rot, V.30.

V. 24: Jakob, eigentlich Jaakow, entweder von „akew“, Ferse, so die meisten christlichen Ausleger, daher dann „Fersenhalter“ bzw. „Betrüger“. Leider ist diese Negativform des Namens zum Beispiel für die Schlechtigkeit der Juden benutzt worden.
Die andere Form ist von „Jakub-El“. Dieser Name ist archäologisch seit dem 2. Jh. v. Chr. bestätigt und bedeutet: „beschützen – G’tt“, d.h. „Möge G’tt (dich) beschützen“. Dies würde das ganze Verhalten der Mutter Rebekka bestätigen.

V. 27: fromm – „tam“, bedeutet auch: schlicht, einfach. Jakob, ein häuslicher, sanfter Mann.

V. 34: die Verachtung (äußerste Geringschätzung) der Erstgeburt durch Esau.

Frage: Welche Bedeutung hat der Erstgeborene? Welche Rechte und Pflichten kommen auf ihn? Interessant ist das Verhältnis von „Berocha“ für Erstgeborener und „Beracha“ für Segen – finde es heraus.

1. Mose 26:1: Die Geschichte wiederholt sich, wie der Vater so der Sohn.

Frage: Was wiederholt sich? Abimelech ist Philisterkönig, sein Name bedeutet: (Der) Vater (ist) König, oder ich König (bin ein) Vater. Interessant ist tatsächlich sein väterliches Handeln.

V. 34: Esau heiratet ebenso wie Isaak mit 40 Jahren und lebt sofort polygam.

V. 35: „morah“ für Herzeleid, bedeutet auch Bitterkeit, Gram. Die Eltern trugen äußerstes Leid um ihren Sohn (1. Mo 27:46).

Kap. 27, Frage: Isaak bereitet sein Abschied vor, er hat den Eindruck sterben zu müssen, er ist fast erblindet. (Begleitete ihn die Todesahnung in seinem Leben, denn er machte die grausame Todesgefahr in Kap. 22 durch? Beachten wir das er nach diesem Segen noch weitere 60 Jahre lebte, wie die Rabbiner sagen und das wohl in zunehmender Dunkelheit seines Augenlichts). Doch warum hat er in V. 1–2 ganz klar Esau erkannt, und in V. 18 kann er die Stimme nicht deuten und in V. 32 erneut nicht, obwohl sie ihm vertraut war?

In V. 20 spricht Jakob von „Jahwe, dein Schöpferg’tt“, hier taucht ein Bekenntnis zum G’tt Isaaks durch Jakob auf. V. 36 wie auch das ganze Kapitel ist sehr oft antisemitisch ausgelegt worden und als Waffe gegen Juden verwendet worden.
Frage: Was beinhaltet der Segen?

Kap. 28:3–4: Isaak spricht erneut einen Segen auf Jakob aus, diesmal im Namen von „El Shaddai“ d.h. (der) G’tt, (der) Allmächtige schützt dich, oder ich (der) Allmächtiger G’tt, schütze dich. Ahnt er die kommenden Nöte? Es ist ein sehr persönlicher, väterlicher Segen. Dieser sehr persönliche Segen kommt meist nur im Buch Hiob vor: 5:17.

Aufgabe: Finde die unterschiedlichsten Motive der Handelnden aus diesem Abschnitt heraus. Und was lernen wir aus diesem Abschnitt?