Torah: 2. Mose 27:20–30:10; Haftara: 1. Samuel 15:2–34; Brit Chadascha: Matthäus 6:19–34; 2. Korinther 9:1–15
(Angaben nach „Die Tora nach der Übersetzung von Moses Mendelssohn“ und David Stern)
[Autor: Jurek Schulz]
Unser Wochenabschnitt heißt „Tezawe“ (hebr. für anordnen, auffordern).
Unser Abschnitt beginnt mit der Anweisung des „ner tamid“ (beständiges Licht). Es wird heute als das „ewige Licht“ bezeichnet, das in der Regel vor dem „Aron ha-Kodesch“, dem „Torahschrank“ in der Synagoge die Nacht hindurch brennt.
Der Abschnitt stellt einen Übergang dar zwischen dem geweihten Zubehör im Heiligtum und der Vorbereitung der Menschen, damit sie die Geräte benutzen durften.
Aaron und seine Familie, aus dem Stamm Levi stammend, werden uns als „Priester“ vorgestellt. Auffallend ist jedoch, dass sein Bruder Mose nicht als Priester eingesetzt wird, aber dennoch das erste Opfer darbringt. Für das priesterliche Amt müssen priesterliche Gewänder hergestellt werden.
Der Text unterscheidet zwischen dem gewöhnlichen Priester und dem gesalbten Priester (Hohepriester). Der Priesterdienst und die verschiedenen Grade des priesterlichen Tempeldienstes sind erblich und werden auf die Nachkommen übertragen.
Siehe dazu auch in Lukas 1:8 den Priester Sacharia. Die Einsetzung geschah durch eine entsprechende Zeremonie (2. Mo 29:4–35, 3. Mo 8:2–9:24).
Verschiedene Bestimmungen für den Priester sind in 3. Mose 21–22 enthalten:
Die Priester waren zuständig für:
Opferdienst am Heiligtum (3. Mo 9; 4. Mo 3:1–4).
Religiöse Unterweisung des Volkes (3. Mo 11:1 ff; 15:1 ff; 17:1 ff.).
Medizinische Beurteilung von Krankheit und Bestimmung von rein und unrein bzw. gesund oder krank (3. Mo 13–15).
Segnung des Volkes (4. Mo 6:22–27).
Blasen der Trompeten auf den Mauern zu verschiedenen Anlässen wie bei den Festzeiten oder im Krieg (4. Mo 10:8–10).
Bibelunterweisung des Volkes (5. Mo 17:11, 33:10).
Achte auf die Unterschiede der Priesterkleidung. Welche Materialien wurden verwendet? Warum müssen „Glöckchen“ hörbar sein, und welche Funktion haben die Brustschilder?
Sowohl die Unterkleider als auch die Oberkleider haben genaue Vorschriften, die regelten, wie sie angefertigt und getragen werden sollten.
Sind Parallelen zu den heutigen Priestern der römisch-katholischen und der griechisch-orthodoxen Kirche erkennbar?
Übrigens wird die Torahrolle in einem ähnlichen Gewand wie ein „Priester“ eingewickelt. Sie hat einen bestickten Mantel, eine Schärpe und ist mit Granatäpfeln und Glöckchen geschmückt.
Sind die geistlichen Prinzipien der „Priesterfunktionen“ mit der Zerstörung des Tempels zu Ende gegangen? Oder welche „Priesterfunktion“ hat heute ein Gläubiger, und welche Kleidung ist heute angebracht, um in seinem Dienst zu stehen?