Noach

Torah: 1. Mose 6:9–11:32; Haftara: Jesaja 54:1–55:5; Brit Chadascha: Matthäus 24:36–44; Lukas 17:26–37; Apostelgeschichte 2:1–16; 1. Petrus 3:18–22; 2. Petrus 2:5
(Angaben nach „Die Tora nach der Übersetzung von Moses Mendelssohn“ und David Stern)
[Autor: Jurek Schulz]

Noach – Noah

Nach dem Bruch mit G’tt in den Tagen des Paradieses (1. Mo 3) sind rund 1600 Jahre der kontinuierlichen Entfernung der Menschheit von G’tt vergangen.

In 1. Mose 6:5 wird das Resultat dieser Entfernung beschrieben: „Die Bosheit der Menschen ist groß auf Erden. Alles Gedankengebilde in ihrem Herzen ist allezeit nur böse.“ Daher kündigt G’tt nun die Sintflut an. Innerhalb von 40 Tagen Regen soll die ganze Erde überschwemmt und so alles Leben vernichtet werden.

Eine globale Katastrophe. Der Schöpferg’tt muss den ganzen „Baumstamm“ fällen, um einen „kleinen Zweig“ zu retten, der vom Geist der Verkommenheit dieser Welt noch nicht angesteckt ist.

Noah war der einzige seiner Zeit, von dem es hieß, er sei ein „frommer“ Mann und tue, was G’tt ihm sagte. Daher fand er Gnade vor G’tt (1. Mo 6:8.9.22). Ebenso wurden seine Frau, seine Söhne Sem, Ham und Jafet und seine Schwiegertöchter von G’tt auf wunderbare Weise gerettet.

Die Arche rettete der Familie das Leben, als die Katastrophe hereinbrach (1. Mo 7:23). Mit Noah und seiner Familie setzte G’tt einen Neuanfang der Menschheit.

Er gab ihnen sein Bundesversprechen, die Erde nie mehr um der Bosheit der Menschen willen zu vernichten.

Durch das Zeichen des Regenbogens wurde es besiegelt (1. Mo 8:21.22; 9:12–17).

Die gesamte Menschheit geht auf Sem, Ham und Jafet zurück, wie wir in 1. Mose 10 lesen.

Das Ringen G’ttes um den Menschen startet erneut nach den Tagen von Babel (1. Mo 11) und mündet darin, dass der Messias zur „Rettungsarche“ für Zeit und Ewigkeit wird. Jeder, der ihm vertraut, geht nicht verloren, sondern ererbt ewiges Leben (Jes 53:5; Joh 3:15).

Texthinweise:

1. Mose 6:5: Das hebr. Wort „Jezer“ meint nicht allein „Dichten“, sondern die Rabbinen übersetzten es mit Trieb oder Veranlagung. Ebenso beinhaltet es auch das Bildwerk oder Götzenbild, das Sinnen (des Herzens) ist darauf gerichtet.

1. Mose 6:11: Das Wort „Chamas“ beinhaltet nicht allein Gewalttätigkeit, sondern vor allem auch Unrecht, Gesetzlosigkeit. In 1. Mose 8:21 ist es das gleiche Wort „Jezer“!

Das Wesen des Menschen hat sich nicht verändert!

  1. Frage: Was beinhaltet dieser Bundesschluss in 1. Mose 9:12–17?
  2. Frage: Was war der Zurücksetzung Kanaans vorausgegangen? Was war das Schreckliche?
  3. Frage: Wie haben sich die Völker von Sem, Ham und Jafet auf der Erde verteilt?

1. Mose 10:8 ff. Die erste Diktatur auf Erden entstand im Gebiet des Garten Edens? Wie hieß der Begründer, dessen Namen „einer, der Rebellion veranlasst“ ist?

In Kap. 11 wird auf ihn und sein Reich eingegangen, was war das Verwerfliche an ihrem Tun?

Übrigens: Der Turm, „zikkurrat“ genannt, ist 1918 vom Archäologen Robert Koldewey in Babylon rekonstruiert worden und hatte eine Höhe von 900 Meter.