Beha’alotcha

Torah: 4. Mose 8:1–12:16; Haftara: Sacharja 2:14–4:7; Brit Chadascha:
(Angaben nach „Die Tora nach der Übersetzung von Moses Mendelssohn“ und David Stern)
[Autor: Jurek Schulz]

Beha’alotcha – Wenn du anzündest

Nach den letzten Anordnungen für das Anzünden des siebenarmigen Leuchters, die Reinigung der Leviten und die Anweisungen zum Passahfest waren alle Vorbereitungen für den Aufbruch vom Sinai ins verheißene Land abgeschlossen.

Die sieben Lampen des Leuchters (Menora) sollten das Heiligtum (Zelt des Bundes) vom Abend bis zum Morgen erhellen, so lautete die erste Vorschrift in diesem Wochenabschnitt.

Die Leviten sollten ihren Dienst im Alter von 25 Jahren aufnehmen und ihre Amtszeit im (Beit Hamigdasch,  Zelt der Begegnung) mit 50 Jahren beenden.

Die feierliche Anordnung des Pessach und die Einrichtung des „zweiten Pessach“ mussten vor dem Aufbruch in das verheißene Land geregelt werden.

Doch wie sollte nun Israel den Weg erkennen, der sie durch die Wüste ins gelobte Land führte? Wann war die Zeit des Rastens und wann die Zeit zum Aufbrechen?

Gott gab ihnen in der Wolkensäule am Tag und in der Feuersäule in der Nacht ein sichtbares Zeichen der göttlichen Führung. Die Wolken- u. Feuersäule  ist die Manifestation von Gottes Gegenwart, der Schechinah, in der Mitte des Volkes. Diese wurde schon in der Menora symbolisch dargestellt.

Dadurch konnte das Volk Israel durch Gott sicher durch die Gefahren der Wüste geführt werden. Vielleicht dachten manche: „Warum müssen wir ausgerechnet jetzt weiterlaufen, hier ist es doch gemütlich, können wir nicht noch ein paar Tage warten?“ Oder: „Warum müssen wir tagelang eine Warteschleife einbauen, ist doch sinnlos.“  Was lernen wir daraus? Auch wir können an Gott vorbeiziehen und selbst das Tempo bestimmen. Mancherlei Aktivitäten und Ideen werden ausgeführt, trotz dass Gott noch nicht grünes Licht dafür gegeben hat. Die Frage ist nur, wo der selbst gewählte Weg und das selbstbestimmte Tempo hinführen.

Damit das Volk die Bewegung der Wolke erkennen konnte, musste es den Blick auf das Heiligtum gerichtet halten. Wer sich nur mit sich selbst und der Arbeit beschäftigte, bemerkte nicht, wann sich die Wolke Gottes vom Heiligtum erhob.

Ein schwerer Zwischenfall bricht infolge einer Woge des Unmutes und der Unzufriedenheit aus. Von der Masse des Volkes hervorgerufen, die nach frischem Fleisch gierte, trotz dass Gott fortgesetzt das Volk versorgte.

Der Herr geht auf die Bitten ein und sendet unvorstellbare Mengen Wachteln, doch gleichzeitig trifft die Anführer des Aufruhrs ein göttliches Strafgericht.

Um den Aufruhr vollzumachen wird Moses Person von seinen eigenen Familienmitgliedern in Frage gestellt wegen der „äthiophischen Frau“ die er sich genommen hat. Überraschender Weise verteidigt sich Mose nicht selbst.

Gott greift ein und stellt die Autorität Mose wieder her in dem seine Schwester Mirjam vom Aussatz getroffen wird. Das Volk wartet ihre Heiligung ab und das Volk nimmt die Wanderung wieder auf.

Was lernen wir? Lasst uns auf Gottes Wort hören, ihm vertrauen und unser Herz auf ihn ausrichten. Dann werden wir auch Gottes Willen erkennen.